Volksbank spendet 39.000 Euro an Feuerwehr und THW

Volksbank spendet 39.000 Euro an Feuerwehr und THW

Veröffentlicht am 05.02.2022

Spendenscheckübergabe bei der Feuerwehr Bad Saulgau

Bericht Schwäbische Zeitung:

Die Rettungsdienste im Kreis müssen sich auf den Klimawandel einstellen und ihre Ausrüstung auf Naturkatastrophen wie Hochwasser und Waldbrände neu ausrichten. Da kommt eine Großspende der Volksbank Bad Saulgau über 39.000 Euro an die Feuerwehren im Kreis Sigmaringen und das Technische Hilfswerk (THW) in Pfullendorf gerade recht. Das Geld stammt aus den Mitteln des Gewinnsparens.

Im Juli vergangenen Jahres versanken Marbach, Moosheim und Tissen unter den Hochwassermassen. Bisher nicht gekannte Schäden wurden angerichtet. 2013 waren es das Hochwasser an der Lauchert, das Einsatzkräften und Gerät der Feuerwehren alles abverlangte. Die Hitzesommer erhöhen die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden. Vor Jahren noch eher seltene Einsätze, halten die Einsatzkräfte inzwischen in Atem. Neue Ausrüstungsgegenstände sind für die neuen Gefahrenlagen notwendig.

Feuerwehren können bei solchen „Großschadensereignissen“, wie es im Fachjargon heißt, nicht überall sein, um Keller leer zu pumpen. An 150 Einsatzstellen erinnert sich Bad Saulgaus Stadtbrandmeister Karl-Heinz Dumbeck beim jüngsten Hochwasser im Bereich Bad Saulgau und Herbertingen.

Abhilfe sollen kleinere Schmutzpumpen schaffen, zusätzlich zu den großen standardmäßig vorhandenen Pumpen auf den Fahrzeugen. Die kleineren Pumpen sollen, so die Idee von Karl-Heinz Dumbeck, an möglichst vielen Stellen gleichzeitig Hilfe ermöglichen. Auch Vegetations- und Waldbrände verlangen ein Umdenken bei der Ausrüstung.

„Im Wald haben wird mit großen Schläuchen keine Chance“, sagt der Stadtbrandmeister Karl-Heinz Dumbeck, der auf Kreisebene den Fachbereich Einsatz und vorbeugenden Brandschutz leitet. „Waldbrandrucksäcke“ sollen die Brandbekämpfung im Wald ermöglichen, entweder mit einem Anschluss an die Wassertanks der Löschfahrzeuge oder ganz unabhängig mit 25 Liter Wasser auf dem Rücken.

Die Bad Saulgauer Feuerwehr hat sich diese Ausrüstung nach einem Waldbrand-Lehrgang in der französischen Partnerstadt Chalais angeschafft. „Damals wurden wir belächelt“, weiß Karl-Heinz Dumbeck. Das Problem noch heute: Viele dieser Gegenstände gehören nicht zur DIN-Ausstattung und werden oft nicht gefördert.

26.000 Euro des Geldes bekommen die Feuerwehren. Über den Kreisfeuerwehrverband sollen die Mittel verteilt werden. „Der Vorstand wird darüber entscheiden“, so Dumbeck. Aber auch in die Nachwuchsförderung und die Mitgliederwerbung soll Geld aus der Spende fließen.

Auch das Technische Hilfswerk in Pfullendorf, das den gesamten Landkreis betreut, spürt den Klimawandel und kann die 13.000-Euro-Spende gut gebrauchen. „Wir hatten im vergangenen Jahr so viele Einsätze wie noch nie“, sagt Zugführer Florian Neuefeind. Das THW war auch beim jüngsten Hochwasser in Bad Saulgau und Herbertingen im Einsatz.

Das THW sorgt bei solchen Großeinsätzen für das Großgerät vor Ort. Die Gruppe in Pfullendorf verfügt über Pumpen mit einer fünffachen Kapazität im Vergleich zu denen der Feuerwehr. In Pfullendorf wird ebenfalls über die Anschaffung kleinerer Pumpe für mehr Einsatzstellen nachgedacht.

Hier gibt es ein weiteres Problem. „Bei unseren großen Pumpen kann die Struktur der Keller Schaden nehmen“, so Neuefeind. Auch einen Hygiene-Wagen wollen die technisch interessierten Mitglieder der THW zusammenbauen. „Man kann sich das als mobiles Badezimmer ohne Dusche vorstellen“, so Neuefeind. Aber auch in die Nachwuchsförderung will die Pfullendorfer Ortsgruppe investierten. Zwölf aktive Mitglieder und vier Mitglieder in Ausbildung sind für das THW aktiv.

Karl-Heinz Dumbeck kann sich nicht erinnern, jemals eine so hohe Einzelspende erhalten zu haben. Bei den Ausschüttungen des Gewinnsparens gebe es jedes Jahr Schwerpunkte, so Klaus Remensperger, Vorstandsmitglied der Volksbank Bad Saulgau. Die Hochwasserereignisse in diesem Jahr waren der Grund, dass diesmal Feuerwehr und THW bedacht wurden. Fast ein Viertel des Gesamtbetrags wurde dafür verwendet. „Der hohe Betrag zeigt auch, dass unsere Kunden das Gewinnsparen sehr attraktiv finden, und es unterstützen“, so Remensperger.

Bericht und Bild - SZON

Bilder: