90 Einsatzkräfte haben mehr Platz – nun folgt die Modernisierung des Altgebäudes
BAD SAULGAU - Die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses an der Martin-Staudt-Straße in Bad Saulgau ist längst abgeschlossen - mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann.
Der Anbau der Fahrzeughalle ist aufgrund der knappen räumlichen Verhältnisse dringend notwendig geworden. Die Arbeiten sind damit aber nicht beendet: Die Sanierung des bestehenden Gebäudes erfolgt im nächsten Schritt.
Mit einem Tag der offenen Tür Mitte Mai wollte die Feuerwehr Bad Saulgau der Bevölkerung ihre von der Fläche der verdoppelte Hauptwache zeigen. Doch die Corona-Pandemie durchkreuzte abrupt die Pläne. „Das wollen wir nachholen, aber nicht mehr im Jahr 2020“, sagt Bad Saulgaus Stadtbrandmeister Karl-Heinz Dumbeck, der dennoch froh ist, dass die neue Halle bereits steht und die mehr als 90 Einsatzkräfte nun mehr Platz als vorher haben – und ihnen außerdem eine funktionelle Atemschutzwerkstatt sowie ein Gerätewartebüro zur Verfügung stehen.
Die neue etwa 800 Quadratmeter große Industriehalle mit einem Flachdach wurde quer zur Hauptwache hin gebaut, um dort den Fuhrpark der Feuerwehr zu vergrößern. Neun Stellplätze sind es letztendlich geworden, von denen jeder etwa ein Drittel größer ist als ein Stellplatz im bestehenden Gebäude aus dem Jahr 1984. Vor der Erweiterung standen dort 13 Fahrzeuge – dicht an dicht – auf gerade einmal sieben Stellplätzen.
„Wir sind an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen“, sagt der Erste Beigeordnete Richard Striegel bei einem Rundgang durch die Hauptwache. Für den Architekten Andreas Reinhardt vom Architekturbüro Reinhardt & Zyschka aus Ravensburg sei die Erweiterung der Hauptwache ein spannendes Projekt gewesen, das in enger Abstimmung mit der Verwaltung und der Feuerwehr seit dem Beginn der Bauarbeiten im September 2018 reibungslos über die Bühne gegangen war. „Vor allem die technischen Schnittstellen waren eine Herausforderung“, sagt Reinhardt. Denn speziell die technischen Anforderungen sind bei der Feuerwehr in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. „Wir können unsere technischen Abläufe optimieren“, sagt Karl-Heinz Dumbeck, der betont, dass alle Maßnahmen bedarfsgerecht seien, um die Feuerwehr auf den aktuellsten Stand der Dinge zu bringen.
„Das Aufgabengebiet ist viel größer als früher“, sagt Richard Striegel. Deshalb sei nicht nur der Bau der Fahrzeughalle, sondern auch die Atemschutzwerkstatt und die Büroräume ein wichtiger Baustein bei den Planungen gewesen. Das war noch nicht alles. Denn die Arbeiten im Bestandsgebäude werden fortgesetzt. Die Sanitäranlagen sind völlig veraltet, die Umkleidekabinen müssen erweitert werden, um auch den Frauen in der Feuerwehr Umkleidemöglichkeiten zu ermöglichen. „Bei den sanitären Anlagen werden wir schnell handeln, alles andere kommt nach und nach“, sagt Striegel.
Die kalkulierten Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro – Neubau und Sanierung – werden aller Voraussicht nach nicht überschritten. „Wir bleiben im Kostenrahmen“, ergänzt Striegel. Karl-Heinz Dumbeck bringt Geduld mit und zeigt Verständnis, zumal in Zeiten von Corona viele Projekte länger dauern werden, bis sie abgeschlossen sind. Dafür, dass Neubau und Sanierung überhaupt in die Tat umgesetzt würden, sei er dankbar. „Wir sind jetzt wirklich gut aufgestellt“, ergänzt er und hofft darauf, im nächsten Jahr den Bürgern die moderne Hauptwache vorstellen zu können.
Bericht der SZ - 21.08.2020 - Dirk Thannheimer