Jahreshauptübung der Stützpunktwehr: Einsatzkräfte geben Einblicke

Jahreshauptübung der Stützpunktwehr: Einsatzkräfte geben Einblicke

Veröffentlicht am 08.10.2019

Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen – Großaufgebot an Rettungskräften

Ein PKW liegt auf der Seite, eine Mutter mit ihrem Kind ist darin eingeschlossen. Zwei weitere Fahrzeuge stehen demoliert im Kreuzungsbereich, die Fahrzeuglenker verletzt, unter Schock und sitzen noch in ihren Fahrzeugen. Unter einem LKW liegt eine verletzte Person, die mit ihrem Roller auf den vorausfahrenden Lastwagen aufgefahren ist. Kinder einer Schulklasse werden Augenzeugen des Unglücks und stehen unter Schock an der nahegelegenen Bushaltestelle. Drei Einsatzstellen auf einer Kreuzung, 20 unter Schock stehende Kinder an der Bushaltestelle – eine Herausforderung für die Einsatzkräfte an diesem Samstagnachmittag.
Gut 200 Zuschauer verfolgen das Geschehen am Straßenrand bei der diesjährigen Jahreshauptübung der Feuerwehr Bad Saulgau.


Aus der Ferne ist Martinshorn zu hören. Einsatzleiter Marc Schmötzer trifft als Erster an der Einsatzstelle ein und verschafft sich einen Überblick. Sofort alarmiert er weitere Kräfte der Feuerwehr, sowie die Notfallseelsorge zur Einsatzstelle nach.
Dann geht es Schlag auf Schlag. Einsatzkräfte von Feuerwehr und die DRK-Bereitschaft Bad Saulgau finden sich an der Einsatzstelle ein. Schweres Gerät wird vorbereitet. Während die Vorbereitungen zur Rettung laufen, stimmen sich die Zug- und Gruppenführer der Einsatzkräfte mit dem Einsatzleiter ab. Priorität hat das Fahrzeug in Seitenlage. Die Rettung wird eingeleitet. Weitere Fahrzeuge der Feuerwehr treffen an der Einsatzstelle ein, machen sich an den anderen Fahrzeugen zu schaffen und leiten die Rettung ein. Die Einsatzstellen werden parallel abgearbeitet, mit Schere und Spreizer wird hantiert. Während sich Einsatzkräfte der Feuerwehr um die Befreiung der eingeschlossenen Personen kümmern, laufen die medizinischen Vorbereitungen des Rettungsdienstes. Die DRK-Bereitschaftsleiterin Carmen Gessler koordiniert gemeinsam mit Feuerwehrarzt Dr. Adolf Maier die Versorgung der verletzten Personen.
Mittlerweile ist die Einsatzstelle komplett abgesichert, der Brandschutz an allen Fahrzeugen sichergestellt, was sich als vorausschauend auszahlt. Denn in diesem Moment steigt schwarzer Rauch aus einem PKW in dem noch eine Person eingeschlossen ist. Ein bereits parat stehender Trupp löscht den Brand umgehend.
Ein Team der Notfallseelsorge betreut die Kinder, welche Augenzeugen des Unfalls wurden. Dazu wird durch die Feuerwehr ein Schnelleinsatzzelt aufgebaut. Mittlerweile hat sich ein Großaufgebot an Rettungskräften am Unfallort eingefunden, als plötzlich ein aufgebrachter Mann durch die Einsatzstelle zu einem Unfallfahrzeug eilt. Auch dieser Zwischenfall ist Teil der Übung. Einsatzkräfte der Feuerwehr beruhigen den Mann, der augenscheinlich Familienmitglied eines der Unfallopfer ist. Helfer der Notfallseelsorge betreuen den Mann. Nach gut 30 Minuten sind alle Verletzten aus ihren Fahrzeugen gerettet und an den Rettungsdienst übergeben.
Die Schulkinder sind in der Obhut der Notfallseelsorge und die Verletzten werden medizinisch betreut. „Übungsziel erreicht – zum Abmarsch fertig“, gibt Einsatzleiter Marc Schmötzer den Einsatzkräften das Signal zum Rückbau der Rettungsgeräte.
Applaus gibt es von den Zuschauern, die über die einzelnen Rettungsschritte und Tätigkeiten der Feuerwehr fachkundig von Bernd Gessler informiert wurden.
Vor der Hauptübung zeigte traditionell die Jugendfeuerwehr ihr Können. In diesem Jahr bei einem Brandeinsatz am Gebäude des Walter-Knoll Schulverbundes. Angenommen war ein Brand im Bereich der Sporthalle. Mit Engagement und Fleiß trugen die Einsatzkräfte von morgen ihre Übung vor. Zwei Trupps unter Atemschutz begaben sich ins Gebäude zur Personensuche und anschließenden Brandbekämpfung. Weitere Kräfte der Jugendfeuerwehr bereiteten einen Löschangriff über die Drehleiter vor. Innerhalb weniger Minuten stand der Löschangriff und der Angriffstrupp konnte die vermisste Person aus dem Gebäude retten.
Bei der anschließenden Übungsbesprechung, die erstmals im Erweiterungsbau der Feuerwehr Bad Saulgau stattfand, ging Stadtbrandmeister Karl-Heinz Dumbeck nochmals auf das Übungsszenario ein und dankte den Teilnehmern der Übung für das Engagement.
Auch der erste Beigeordnete der Stadt Bad Saulgau Richard Striegel fand lobende Worte für die Übung und freute sich, dass die Nachbesprechung in den neuen Räumen der Feuerwehr stattfinden konnte.
Auch der Kreisfeuerwehrverband vertreten durch den stellvertretenden Vorsitzenden Alexander Speck, sowie der Kreisbrandmeister Michael Hack fanden für die gezeigte Leistung anerkennende Worte, fachtechnisch ist die Stützpunkfeuerwehr Bad Saulgau vorbildlich und bestens aufgestellt.